Alawiten

Der Begriff „Alawiten“ leitet sich ab von „Ali“, dem Schwiegersohn des Propheten Mohammed. Alawiten sehen sich demnach als Anhänger von Imam Ali – und damit in der schiitischen Tradition. Nicht zu verwechseln sind sie mit den türkischen Aleviten, die weitaus später, ab dem 13. Jahrhundert in Anatolien entstanden sind. Auch in ihren religiösen Traditionen unterscheiden sich beide deutlich. So haben Aleviten teilweise z.B. auch vorislamische Elemente aus Zentralasien übernommen. Der Begriff „Alawiten“ ist erst seit dem 20. Jahrhundert gebräuchlich. Zuvor war die Glaubensgemeinschaft eher unter dem Begriff „Nusairier“ bekannt. Der Name geht zurück auf Muhammad ibn Nusair, der sich als Prophet berufen sah und als der Gründer der Nusairier gilt. Der Begriff „Nusairier“ wird heute oft eher abwertend verstanden.

In Syrien bilden Alawiten mit rund zehn Prozent der Bevölkerung eine religiöse Minderheit. Sie stellen allerdings seit mehreren Jahrzehnten weite Teile der militärischen und politischen Elite des Landes. Prominentes Beispiel ist die Assad-Familie, die seit 1971 – mit wenigen Wochen Unterbrechung – das Amt des Staatsoberhauptes bekleidet. Mit politischen Stellungnahmen halten sich Glaubensvertreter der Alawiten weitgehend zurück.